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"Newsletter MOE-regional"
Die Informationsschrift des EiW e. V.

Kazachstan

* Kazachstan (Bilanz 1998)

Die wirtschaftliche und politische Situation in den zentralasiatischen Nachfolgestaaten der Sowjetunion blieb auch 1998 hinter selbstgesteckten Zielen und Hoffnungen zurück. Ungeachtet einiger Zuwachsraten, die von einzelnen offiziellen Statistiken für das Vorjahr veröffentlicht wurden, deuten die Prognosen für 1999 weder quantitativ noch qualitativ auf eine grundlegende Verbesserung hin.

Kazachstan, in dem seit 1994 der Großteil der nach Zentralasien fließenden Auslandsinvestitionen angelegt wurde, verzeichnet eine zunehmende Zurückhaltung potentieller ausländischer Investoren. Die wirtschaftlichen Reformen der Regierung galten zuletzt als zögerlich. Früher in Aussicht gestellte, tiefgreifendere Maßnahmen wurden offenbar auf die Zeit nach der erfolgten Wiederwahl von Präsident Nazarbaev verschoben. Kazachische Waren büßten auf dem GUS-Markt mit der russischen Finanzkrise vom August 1998 weiter an Wettbewerbsfähigkeit ein. Ein Absturz des Tenge, der kazachischen Währung, in die endgültige Bedeutungslosigkeit konnte durch umfassende Interventionen der Zentralbank unter großen Anstrengungen gerade noch einmal verhindert werden. Zudem lassen verschiedene Einzelmaßnahmen der kazachischen Regierung, wie die Umwandlung des früheren Erdölministeriums in die Ölgesellschaft "Kazakhoil", das zu einem de-facto-Monopolisten auf dem kazachischen Erdöl- und Erdgasmarkt avancierte, das Vertrauen ausländischer Investoren in die Reformfähigkeit der kazachischen Regierung wenigstens vorübergehend schwinden. Für 1999 werden in Kazachstan wiederum ein negativer Außenhandelssaldo (-1,3 Mrd. US$), ein sinkendes BIP (-0,5 % nach 1 % prognostizierten Wachstums 1998) sowie eine durchschnittliche Inflationsrate von 11 % (nach geschätzten 10 % 1998) erwartet.

Quellen: EBRD; EIU; BCE; CAM [Central Asia Monitor].
RK.
Aus NL No. 2; 16.02.1999.

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