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Ghazal

Von Abd al-Hadi Hadi

Ich weine der Erinnerung an dich nach, suche nach deinen Bildern.

Ich betrachte das Feuer deiner Wangen, rot wie Granat.

 

Mein Auge versinkt wie ein Blatt im Fluß von Tränen.

Deine Abweisung macht mich verrückt

- wie ich deinen Stolz erfahre.

 

Deine Augen sagen mir viel mehr als deine Worte, die ich höre.

Aus der Ferne starre ich deine leuchtenden Augen  an.

 

Gott bezeugt, in mitternächtlicher Phantasie bist du bei mir.

Ich betrachte deine Locken, wie sie dein Muttermal umspielen.

 

Deine Scham ist Paschto, nach dem Paschto bin ich dein Diener.

Doch, höre ich deine Versprechen, offenbart sich alles als Lüge.

 

Beinahe, daß es meine Augen blendet, spende mir etwas Schatten mit deinen Händen.

Wenn ich die Sonne betrachte, so sehe ich doch deine Hände.

 

Doch, Hâdî, wenn du nicht verrückt bist, dann bist du auch nicht verliebt.

Du selbst bist nicht verliebt, sondern nur deine Verse, die ich lese.

  

Peshawar, Februar 1995.

Quelle: Zeitschrift „Wafâ“, 4. Jahrgang, No.17/18, 25. Gwajaj 1374 h.q.
[Übersetzung aus dem Paschto: Ralph Kühn]

Veröffentlicht in "Mahfel - Nachrichten aus West- und Mittelasien", Berlin, Nr. 48 (5/1995).

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Updated: 2005-04-18