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Tadshikistan 1999: Auf der Suche nach Stabilität

Tadshikistan trägt noch immer schwer an den Folgen des Bürgerkrieges, der seit Mai 1992 über ca. vier Jahre mit blutiger Gewalt ausgefochten wurde. Seine traurige Bilanz, u. a. 50.000 Tote, 600.000 Binnenflüchtlinge, 60.000 Flüchtlinge im Ausland (insbes. Afghanistan), weitgehende Zerstörung von Infrastruktur, Produktionsstätten und Wohnraum; Verlust intellektuellen Potentials, Verarmung, ist bis zum heutigen Tag nicht überwunden. Es ist nicht absehbar, daß Tadshikistan die Bürgerkriegsfolgen aus eigener Kraft überwinden könnte. Bis auf weiteres ist das Land auf die Unterstützung von Weltbank, IWF sowie weiterer Geldgeber und die Werbung von Investitionen für Schlüsselindustriezweige angewiesen.

Entwicklung der Industrieproduktion regional sehr uneinheitlich

Die Industrieproduktion Tadshikistans entwickelt sich regional sehr unterschiedlich. Nach Angaben des Staatlichen Statistischen Amtes in der tadshikischen Hauptstadt Duschanbe verzeichnet die Gesamtstatistik der Industrieproduktion ein Plus von 6,8 % im Vergleich zum Jahr 1998. Insgesamt seien Waren im Wert von 543,7 Mrd. Tadshikischen Rubeln (TR; 1 US-Dollar entsprach im Oktober 1998 800 TR) produziert worden. Die Wachstumsrate in Duschanbe lag den Angaben zufolge bei 0,1 % und ist v a. den Branchen Leichtindustrie, Nahrungsmittelindustrie, Maschinenbau und Baustoffproduktion zu verdanken. In der im Norden gelegenen Region Leninobod (rings um die Stadt Chodshand) wurde eine Wachstumsrate von 2,8 % erreicht, hier v. a. durch Steigerungen in den Bereichen Nichteisenmetallurgie, Maschinenbau sowie der Leichtindustrie. In der Region Tursunzoda wurde sogar eine Wachstumsrate von 24,4 % erzielt, Hauptgrund hier ist eine recht stark nachgefragte Aluminiumproduktion. Geradezu desaströs sind hingegen Produktionseinbrüche in einigen Distrikten rings um Duschanbe. In Kofarnihon betrugen sie 56,1 %, in Hisor 60,2 %, im Distrikt Lenin gar 87,3 %.

Außenhandelsumsatz 1999 mit leicht positivem Trend

Die im Oktober 1999 für die ersten neun Monate d. J. vorgestellten Kennziffern zum Außenhandelsumsatz lassen einen positiven Trend erkennen. Einschließlich der Bereiche Elektroenergie und Erdgas betrug der Außenhandelsumsatz im genannten Zeitraum ca. 988,4 Mio. US-Dollar, was einer Steigerung um 22,4 Mio. Dollar (2 %) im Vergleich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. 60% des tadshikischen Außenhandels werden gegenwärtig mit anderen Mitgliedsstaaten der GUS abgewickelt.

Steigende Exportraten

Der Warenexport stieg im Vergleich zum Vorjahr um 20 % (insgesamt 505,5 Mio. US-Dollar), die Importe sanken um 12 % (insgesamt 482,9 Mio. US-Dollar). In den Außenhandelsbeziehungen zu anderen GUS-Staaten übersteigen die Importe aus diesen Ländern die Exporte dorthin um etwa 50 %, während in den Handelsbeziehungen zu Nicht-GUS-Staaten die Exporte beinahe doppelt so hoch sind wie die Importe aus diesen Staaten.

Aluminium und Baumwolle Hauptexportgüter

Der Anteil von Aluminium an der Exportstruktur Tadshikistans liegt bei 45 %. In den ersten neun Monaten des Jahres 1999 wurden 171.600 t davon zu einem Preis von insgesamt 227,8 Mio. US-Dollar exportiert. Dies bedeutet eine mengenmäßige Steigerung um 29 % im Vergleich zur Vergleichsperiode 1998 und einen um 36 % verbesserten Preis.

Die Exporte von Baumwolle hingegen stiegen bis einschließlich September d J. zwar auf 48.200 t an (davon 37.600 t zwischen Januar und Juni); die Einkünfte daraus liegen mit 52,2 Mio. US-Dollar allerdings um 18 % unter denen des Vorjahres. Nur etwa 6,1 % der tadshikischen Baumwollexporte gingen im ersten Halbjahr 1999 in Staaten der GUS. Hauptabnehmer war die Schweiz mit einem Anteil von 19.500 t, gefolgt von Iran (10.000 t) und Rußland (2.100 t).

Die Ausfuhren von Frischobst und Frischgemüse gingen um 52 %, die von alkoholfreien Getränken um 98 % und die von Teppichen bzw. Teppichwaren um 12 % zurück.

Wichtigste Importgüter waren Erdöl bzw. Erdölprodukte. Zwischen Januar und Juni 1999 wurden hiervon insgesamt 156.000 t im Gegenwert von 26,7 Mio. US-Dollar eingeführt. Mehr als 97 % dieser Ölprodukte stammt aus Staaten der GUS, Hauptlieferanten sind Uzbekistan, 113.995,7 t), Turkmenistan (22.850 t) sowie Rußland (13.090 t).

Quellen: Interfax; Itar-Tass; RFE/RL; Asia-Plus; Weltbank.

Veröffentlicht in "Newsletter MOE-regional", 6/1999.

 

 

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Updated: 2005-04-18